Vom „Störenfried“ zur geschätzten Partnerin im deutschen Gesundheitswesen

FSH-Mitglieder

Magdeburg - Am 26. August 2016 feiert die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH), eine der größten und ältesten Krebs-Selbsthilfeverbände Deutschlands, ihr 40-jähriges Jubiläum. Neben den FSH-Mitgliedern werden zahlreiche prominente Gäste aus Politik, Medizin und Gesellschaft dabei sein, wenn die Veranstaltung am City-Carré in Magdeburg feierlich eröffnet wird. Die Deutsche Krebshilfe übernimmt beim Festakt einen wichtigen Part, denn sie ist nicht nur Schirmherrin der FSH, sondern fördert den Verband fast seit ihren Gründungstagen auch finanziell und ideell.

„Auf 40 Jahre Frauenselbsthilfe können wir mit Stolz zurückblicken“, findet Karin Meißler, FSH-Bundesvorsitzende. „Wir haben nicht nur dafür gesorgt, dass Menschen mit Krebs heute nahezu überall im Bundesgebiet einen Ort finden, wo sie aufgefangen und psychosozial begleitet werden. Unser Verband hat auch dazu beigetragen, dass heute die psychische Ausnahmesituation, in der sich Krebspatienten befinden, neben der Tumortherapie eine bedeutende Rolle im Behandlungskonzept spielt.“

Diese Einschätzung teilt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe: „Wir arbeiten eng mit der FSH zusammen, weil wir die Bedeutung der Selbsthilfe für Betroffene als sehr hoch einschätzen“, erläutert er. „Unsere Organisationen verfolgen beide das Ziel, die medizinische und die psychosoziale Versorgung krebskranker Menschen stetig zu verbessern.“

Als einen ihrer wichtigsten Erfolge betrachtet es die FSH, dass heute der gemeinsamen Entscheidungsfindung von Arzt und Patient größte Bedeutung beigemessen wird. „Vor nicht allzu langer Zeit entschied noch der Arzt allein über Mittel und Wege zur Behandlung eines Patienten“, erläutert Karin Meißler. „Patienten, die gern genauer wissen wollten, was mit ihnen geschieht, waren nicht erwünscht. Mit unserer Forderung nach mehr Mitsprache galten wir damals als Störenfriede.“

Dass es viele gute Gründe gibt, um das Jubiläum der FSH groß zu feiern, findet auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: Selbsthilfeorganisationen wie der Frauenselbsthilfe nach Krebs sei es zu verdanken, dass Betroffene im Umgang mit den körperlichen und seelischen Folgen eine wichtige Unterstützung erhielten, heißt es in seiner schriftlichen Gratulation. Nach Magdeburg hat der Gesundheitsminister Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz entsendet, um dort in seinem Namen ein Grußwort zu überbringen.

Der Festakt startet mit einem Sternmarsch der Mitglieder durch Magdeburg. Begleitet werden diese von Menschen, die sich als Botschafter für die Belange der FSH einsetzen. Sie kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Beim Festakt werden neben Annette Widmann-Mauz, Gerd Nettekoven und Karin Meißler auch Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Vorstandsmitglied der Deutschen Krebsgesellschaft, und Dr. Lutz Trümper, Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg, sprechen.

Redaktion Frauenselbsthilfe nach Krebs