Internationaler Tag des Ehrenamtes 2022 - Ehrenamtliches Engagement braucht mehr finanzielle Unterstützung

Derzeit sind rund 29 Millionen Menschen deutschlandweit freiwillig und unentgeltlich tätig. Darunter engagieren sich 3,5 Millionen ehrenamtlich für gesundheitliche und soziale Themen in rund 100 000 Selbsthilfegruppen. Sie gehen auf praktische und emotionale Bedürfnisse von Menschen mit einer Krebserkrankung und deren Angehörige ein, fangen auf, informieren und begleiten. Als Patientenvertretung sind sie ehrenamtlich in Gremien und Forschungsprojekten tätig.

Bonn, 2. Dezember 2022 – Am 5. Dezember findet der Internationale Tag des Ehrenamtes statt. Ohne das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder könnte die Frauenselbsthilfe Krebs (FSH), Deutschlands größte und älteste Krebs-Selbsthilfeorganisation ihre wertvolle Arbeit für Menschen mit einer Krebserkrankung nicht erbringen. Das Ehrenamt ist ein fester Bestandteil der Arbeit der FSH und aller weiteren neun Verbände, die im Haus der Krebs-Selbsthilfe – Bundesverband e. V. (HKSH-BV) organisiert sind.

„Insbesondere das hoch achtenswerte Engagement im Bereich der Interessen- und Patientenvertretung gilt es finanziell deutlich besser anzuerkennen“, so Hedy Kerek-Bodden, Bundesvorsitzende der FSH und Vorsitzende des HKSH-BV. Gerade angesichts steigender Energiekosten und Inflation zeige es sich, dass die derzeitige steuerfreie Ehrenamtspauschale von 840 Euro jährlich nicht reicht. Es bedürfe einer allgemein verbindlichen Regelung, um die Aufwendungen, die durch Patientenvertretung entstehen, zu kompensieren.

Zwei kurzfristige und administrativ leicht zu umzusetzende Maßnahmen wären die Erhöhung der Ehrenamtspauschale auf 3.000 Euro pro Jahr und die Aufnahme der gesundheitlichen Selbsthilfe in den Katalog der begünstigten Tätigkeiten für die Gewährung des Übungsleiterfreibetrages von derzeit 3.000 Euro, so der dringende Appel von Kerek-Bodden an die Politik.

Weitere Möglichkeiten seien die Anerkennung von Fort- und Weiterbildungsangeboten als Bildungsurlaub sowie großzügigere Freistellungen oder Regelungen für Arbeitszeitgutschriften. „Auch Vergünstigungen in der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs wären denkbar“, meint Kerek-Bodden.

Anlässlich des Aktionstages betont die Vorsitzende von FSH und HKSH-BV: „Das Ehrenamt ist eine tragende Säule im deutschen Gesundheitssystem und unverzichtbar! Der Grundsatz der Unabhängigkeit von finanziellen Mitteln der Pharmaindustrie und von Wirtschaftsunternehmen im Gesundheitswesen muss gewahrt bleiben. Dazu kann auch der Staat einen Beitrag leisten.“

Zum Internationalen Tag des Ehrenamtes:

Die Vereinten Nationen (UN) haben 1985 den 5. Dezember zum „Internationalen Tag des Ehrenamtes“ erklärt. Dieser ersetzt den zuvor in Deutschland am 2. Dezember begangenen Tag des Ehrenamts.

Internetredaktion der FSH